Begegnungen mit der Natur 4, Schulbuch

127 Marder und Krähen sind nicht immer beliebt Immer wieder kommt es vor, dass sich Autofahrer bzw. Autofahrerin- nen über durchgebissene Kabel, Schläuche oder Gummidichtungen sowie zerfetzte Motorhaubendämmmatten ärgern. „Täter“ sind Stein- marder, die sich gerne im warmen Motorraum von gerade abgestellten Autos aufhalten. Auch verschiedene Krähen wie Saat-, Nebel- oder Rabenkrähen sind bei vielen Stadtbewohnern nicht immer willkommen. In Gärten gra- ben sie Blumenzwiebeln aus, auf Gräbern reißen sie Pflanzen aus der Erde, zerstören Kränze und Gestecke. Ratten können Krankheiten übertragen Im Kanalsystem, in Kellern, in Bauruinen, auf Müllhalden und in Grünanlagen halten sich Wanderratten auf. Als Allesfresser ernähren sie sich ua. von den Vorräten der Menschen genauso wie von Speiseab- fällen , die oft gedankenlos irgendwo weggeschmissen werden. Rattenweibchen bringen jährlich rund 25 Junge zur Welt. Sie sind be- reits mit drei bis vier Monaten geschlechtsreif. Schätzungen zu Folge kommen in Großstädten auf einen Einwohner bzw. eine Einwohnerin mindestens zwei Ratten. Ratten sind Überträger gefährlicher Krank- heiten. Beispielsweise parasitieren auf ihnen Flöhe, die wiederum Bak- terien übertragen. So kam es zB durch den Rattenfloh Ende des 17. Jahrhunderts zur Großen Pest von Wien. Andere durch Ratten über- tragene Infektionskrankheiten sind Typhus , Ruhr und Cholera . Auch bei Tierseuchen (zB die durch Viren hervorgerufene Geflügel- und Schweinepest und die Maul- und Klauenseuche) sind Ratten als Über- träger bekannt. Probleme werden auch durch Hundehaltung geschaffen Auch vom Menschen in der Stadt gehaltene Tiere, nämlich Hunde, können zum Problem werden. Hundekot auf den Gehwegen, auf Stra- ßen und Grünflächen wird häufig zum Streitpunkt bei Stadtbewohnern bzw. -bewohnerinnen. Zum Beispiel werden in Wien, wo etwa 100 000 Hunde leben, täglich fünf bis zehn Tonnen Kot hinterlassen. Seit vielen Jahren versucht die Stadtverwaltung die Hundebesitzer bzw. -besitze- rinnen zur Beseitigung des Hundekots zu motivieren. Aktionen mit dem Slogan „Nimm ein Sackerl für mein Gackerl!“ und das Aufstellen von Sackerlspendern haben die Situation etwas verbessert. Steinmarder 16 Saatkrähe 17 Speiseabfälle wie Knochen, Fleisch oder Eier sollen nicht auf den Komposthaufen, in die Toilette oder anderswo hin geschmissen, sondern nur in verschlossenen Müllsä- cken mit dem Restmüll entsorgt werden. Obst- und Gemüseabfälle gehören in die Biotonne oder auf den Komposthaufen. Pest Symptome sind hohes Fieber, geschwol- lene Lymphknoten, die innerlich zu bluten beginnen, Blutvergiftung und Be- wusstseinstrübung. Unbehandelt endet die Krankheit meist tödlich. Typhus, Ruhr, Cholera sind bakterielle Infektionen des Verdau- ungstraktes. Je nach Erreger kommt es zu unterschiedlichen Symptomen wie Fieber, Bauchschmerzen, schleimig-blu- tigen Durchfällen und Darmverstopfung. Unbehandelt können die Erkrankungen tödlich enden. Du bist dran! Recherchiere„Die Große Pest in Wien“ und halte ein Referat darüber. Wanderratte 18 Verantwortungsbewusste Hunde- 19 besitzer entsorgen den Hundekot. Pflanzen und Tiere in der Stadt Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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