Begegnungen mit der Natur 4, Schulbuch
121 In den Zellkernen befinden sich Chromosomen Diese bestehen aus DNA , die auf Proteinen aufgewickelt ist Abschnitte der Chromoso- men, die Gene , enthalten verschlüsselt Informationen für die Pro- duktion von Proteinen , die den Bau , das Aussehen und die Funktion unseres Körpers steuern Die Gene oder Erbanlagen werden an die Nachkommen weitergegeben Dies bezeichnen wir als Vererbung Menschliche Keimzellen sind haploid , sie besitzen 23 Chromosomen Durch die Befruchtung und die anschließenden Zellteilungen entste- hen diploide Körperzellen In ihnen gibt es 22 homologe Chromosomen und das Geschlechts- chromosomenpaar Die Kombination XX führt zur Ausbildung der weiblichen, die Kombination XY zur Ausbildung der männlichen Ge- schlechtsmerkmale Ähnlichkeiten mit den Eltern kommen dadurch zustande, dass ein Chromosomensatz aus der mütterlichen Eizelle und ein Chromoso- mensatz aus dem väterlichen Spermium stammen Jedes Gen kommt in zwei oder mehreren Varianten, so genannten Al- lelen , vor Liegt in einer diploiden Zelle für ein bestimmtes Merkmal zweimal das gleiche Allel vor, ist der Organismus im Bezug auf dieses Merkmal reinerbig Bei zwei unterschiedlichen Allelen spricht man von Mischerbigkeit Allele können dominant sein Die unterdrückten Allele werden als rezessiv bezeichnet Bei einem codominanten Erb- gang treten beide Merkmale gleich stark in Erscheinung Beim inter- mediären Erbgang kommt es zu einer Mischform der Merkmale Begründer der Vererbungslehre war der im 19 Jahrhundert lebende Augustinermönch Johann Gregor Mendel Aus Kreuzungsversuchen mit Erbsenpflanzen gewann er Erkenntnisse zur Vererbung Er fasste sie in den drei Mendel‘schen Regeln zusammen ( Uniformitätsregel , Spaltungsregel , Unabhängigkeitsregel ) Mutationen können negative oder positive Auswirkungen auf einen Organismus haben, aber auch wirkungslos bleiben Modifikationen sind nicht erblich Durch Gentechnik verändert der Mensch direkt das Erbmaterial von Lebewesen Dabei werden Fremdgene (auch von Organismen, die nicht miteinander verwandt sind) ins Erbmaterial eingeschleust Die Gentechnik birgt auch Risiken Deshalb ist ihre Anwendung in Medizin und Landwirtschaft innerhalb der EU und in Österreich ge- setzlich geregelt Genetik im Überblick Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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