Begegnungen mit der Natur 4, Schulbuch

104 Vom Kind zum Erwachsenen Schwangerschaft und Geburt Da ein Ei nach dem Follikelsprung nur etwa 24 bis 48 Stunden be- fruchtbar ist, kann das Eindringen eines Spermiums nur in dieser Zeit stattfinden. Die Befruchtung findet im Eileiter statt Mit einem Spermienerguss gelangen 200 bis 500 Millionen Spermien in die Scheide. Nur einigen Hundert gelingt es schließlich auch in die Eileiter vorzudringen. Befindet sich in einem der beiden Eileiter ge- rade eine Eizelle, kann es zur Befruchtung kommen: Der Kopf eines Spermiums dringt in die Eizelle ein. Das Ei bildet daraufhin sofort eine so genannte Befruchtungshaut aus, um das Eindringen weiterer Sper- mien zu verhindern. Gleichzeitig wird der nun nicht mehr benötigte Schwanz des Spermiums abgestoßen. In der Eizelle verschmelzen Ei- und Spermiumskern und damit weibliches und männliches Erbmate- rial ( Befruchtung ). Die Zygote beginnt sich zu teilen Die befruchtete Eizelle wird als Zygote bezeichnet. Diese beginnt sich zu teilen. Die neu entstehenden Zellen bleiben beisammen. Es bildet sich eine Zellkugel. Während der Teilungen wandert der Embryo in die Gebärmutter. Dort wächst er am 6. oder 7. Tag nach der Befruchtung in die Schleimhaut ein ( Einnistung ). An der Einnistungsstelle bildet sich die Plazenta An der Einnistungsstelle bildet sich aus Schleimhautzellen und emb- ryonalem Gewebe der so genannte Mutterkuchen ( Plazenta ). Dieses schwammige, gut durchblutete Gewebe versorgt den heranwachsenden Keimling mit Nährstoffen sowie mit Sauerstoff aus dem mütterlichen Blutkreislauf. Außerdem nimmt er umgekehrt Abfallstoffe zur Aus- scheidung aus dem kindlichen in den mütterlichen Organismus auf. Eineiige Zwillinge 30 Siamesische Zwillinge 31 Reifung der Eizelle, Follikelsprung, Befruchtung, Teilung, Einnistung (Schema) 32 Du bist dran! Überlege. Warum haben eineiige Zwillinge gleiches Geschlecht und Aussehen, während zweiei- ige Zwillinge ein verschiedenes Geschlecht haben können und einander nur wie gewöhnliche Geschwister ähneln. Befruchtung Die Befruchtung ist der Beginn des kei- menden Lebens. Es ist damit ein vollstän- diges Programm festgelegt: Körpergröße, Haarfarbe, gelockte oder glatte Haare, Lippen- und Nasenform, Begabungen, natürliches Lebensalter u. v. a. m. Einnistung Immer wieder kommt es vor, dass sich der Embryo im Eileiter vollständig, also in zwei Zellkugeln, aufteilt. Beide gelangen in die Gebärmutter und nisten sich ein (eineiige Zwillinge). Findet die Teilung nicht vollständig statt, (bleiben die Zellkugeln also an einer Stelle verbunden) entstehen siamesische Zwillinge. Zweieiige Zwillinge entstehen, wenn zur gleichen Zeit zwei Eizellen heranreifen, beide zum Follikelsprung kommen und befruchtet werden. Plazenta plakounta (griech.) = flacher Kuchen Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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