Begegnungen mit der Natur 4, Schulbuch

100 Vom Kind zum Erwachsenen Sexuell übertragbare Krankheiten Beim Geschlechtsverkehr, egal ob bei homo- oder heterosexuellen Kontakten, können Krankheitserreger übertragen werden. Einige da- von lassen sich durch geeignete Medikamente relativ rasch bekämpfen. Andere hingegen, wie beispielsweise AIDS, sind unheilbar. Die Candidamykose ist eine Pilzinfektion Pilze siedeln sich beim gesunden Menschen auf der Haut und auf den Schleimhäuten an, wo sie als Commensalen leben. Das Immunsystem verhindert ihre übermäßige Ausbreitung. Ist diese natürliche Abwehr aus bestimmten Gründen gestört (etwa durch die Einnahme von Antibiotika oder bei Frauen durch die Menstruation) kann sich unter anderem imBereich der Geschlechtsorgane das Krank- heitsbild der Candidamykose entwickeln. Durch Geschlechtsverkehr kann der Partner infiziert werden. Mit Hilfe bestimmter pilzabtötender Cremes oder Zäpfchen lassen sich akute Beschwerden relativ rasch und problemlos beseitigen. Wie bei allen sexuell übertragbaren Krankheiten ist eine Behandlung beider Geschlechtspartner notwendig. Trichomoniasis wird durch Einzeller hervorgerufen Trichomonaden sind Geißeltierchen (siehe „Einzeller“, Begegnungen mit der Natur, Band 2), die fast ausschließlich beim Geschlechtsver- kehr übertragen werden. Infizierte Männer spüren mitunter ein Jucken und Brennen beim Harnlassen als Folge einer Entzündung der Harn-Spermien-Röhre. Meistens zeigen sich jedoch keine Symptome. Bei Frauen verursacht die Infektion meist einen unangenehmen, brennenden Ausfluss. Durch die Einnahme bestimmter Antibiotika lässt sich die Krankheit relativ einfach behandeln. Unbehandelt kann sie jedoch bei Frauen, be- dingt durch den Befall der Eileiter, zur Sterilität führen. Chlamydien dringen in die Zellen ein Chlamydien sind Bakterien, die beim Geschlechtsverkehr übertragen werden und in die Zellen des befallenen Gewebes eindringen. Dort vermehren sie sich. Die Zellen platzen auf und die freigesetzten Bakte- rien befallen weitere Zellen. Während Männer, die unter einer Chlamydieninfektion leiden, fast immer Beschwerden haben, spüren betroffene Frauen oft gar nichts davon. Steigen die Bakterien über die Harn-Spermien-Röhre bzw. über die Gebärmutter weiter auf, können sie zu schweren Entzündungen der Prostata und der Hoden bzw. der Eileiter und in der Folge zur Sterilität führen. Die Behandlung ist relativ einfach. In den meisten Fällen genügt die Einnahme eines bestimmten Antibiotikums. homosexuell gleichgeschlechtlich heterosexuell verschiedengeschlechtlich Commensalen leben in oder auf anderen Lebewesen (Wirte) und beziehen von diesen Nah- rung, ohne sie zu schädigen Candidamykose Symptome beim Mann: Juckreiz in der Harn-Spermien-Röhre, Brennen beim Harnlassen, eventuell morgendlicher Ausfluss und dunkelrote, brennende Bläschen auf der Eichel Symptome bei der Frau: Rötung und Schwellung der äußeren Geschlechtsor- gane, Juckreiz, milchig-rahmiger Ausfluss Betrifft die Pilzinfektion den ganzen Körper, hilft eine spezielle Ernährungs- umstellung (Verzicht auf Zucker und Weißmehl). Sterilität Unfruchtbarkeit Chlamydieninfektion Symptome beim Mann: Harn-Spermien- Röhrenentzündung, die sich durch Bren- nen, Jucken und einen weißlich wässri- gen bis schleimigen Ausfluss bemerkbar macht Symptome bei der Frau: eventuell Bauch- schmerzen und leichter Ausfluss Sexuell übertragbare Krankheiten 23 müssen unbedingt ärztlich behan- delt werden. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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