Begegnungen mit der Natur 4, Schulbuch
99 Partnerschaftliche Liebe und Sex Die Angst vor dem „ersten Mal“ ist völlig normal Das „erste Mal“ und alles, was danach folgt, sind ganz persönliche Er- fahrungen, die wunderschön oder aber manchmal auch enttäuschend sein können. Die Unsicherheit vor dem „ersten Mal“ ist völlig normal. Man hat Angst davor, etwas falsch zu machen, den Partner bzw. die Partnerin zu enttäuschen oder sich selbst lächerlich zu machen. Liebe und Geschlechtsverkehr kann man nicht lernen Merke dir: Liebe und Geschlechtsverkehr kannst du nicht auf die gleiche Art erlernen, als würdest du dich auf eine Prüfung vorbereiten. Es ist vielmehr ein ständiger, wunderschöner Lernprozess zweier Men- schen, der im Idealfall ein Leben lang dauert. Wenn man wirklich liebt und nach seinen Gefühlen handelt, kann man dabei nichts falsch machen. Je öfter man mit dem geliebten Partner beisammen ist, desto schöner wird das sexuelle Empfinden, da man lernt, auf gegenseitige Wünsche einzugehen. Jeder muss selbst und mit dem Partner bzw. der Partnerin herausfinden, wie und wo es am an- genehmsten ist. Ein natürliches, sexuelles Verständnis ist neben Treue und Vertrauen wichtig für eine gute Partnerschaft. Nur die gesunde Einstellung zur Sexualität, das Kennenlernen des ei- genen Körpers, die Bereitschaft, gemeinsam seine Lust zu erforschen und das Reden über geheime Wünsche und Ängste können zu einer schönen, dauerhaften Beziehung führen. Auch allein kann man zum sexuellen Höhepunkt kommen Der Wunsch nach sexueller Befriedigung ist uns angeboren ( Ge- schlechtstrieb ). Viele Jugendliche bzw. Männer und Frauen stimu- lieren ihre eigenen Geschlechtsorgane etwa durch Streicheln oder Massieren der erogenen Zonen , um so zum Orgasmus zu kommen. Selbstbefriedigung ist eine völlig normale Handlung zur Befriedigung des Geschlechtstriebes. Über deinen Körper bestimmst nur du Es gibt immer wieder Menschen, die von anderen intime Handlungen einfordern beziehungsweise erzwingen. Mitunter geschieht dies sogar unter Androhung von Gewalt. Vertraue deinen Gefühlen und scheue nicht davor zurück „Nein“ zu sagen, wenn von dir Dinge verlangt wer- den, die dir unangenehm sind oder nicht mehr harmlos erscheinen. Lehne unerwünschte Zärtlichkeiten und Berührungen ab. Über deinen Köper bestimmst nur du! Sollte es doch zu sexuellen Übergriffen gekommen sein (hast du viel- leicht selbst, eine Freundin oder ein Freund diese schlimme Erfahrung gemacht), darfst du auf keinen Fall schweigen. Wende dich an eine Per- son deines Vertrauens: Freunde, Eltern, Lehrerin oder Lehrer usw. und erstatte unbedingt Anzeige bei der Polizei. Zu schweigen bedeutet, dass der Täter ungehindert weiter sexuelle Ge- walt ausüben kann. Partnerschaftliche Liebe … 20 … hält im Idealfall … 21 … ein Leben lang. 22 Geschlechtstrieb angeborene Verhaltensweisen, deren ei- gentliches Ziel die Fortpflanzung ist erogene Zonen Körperregionen, die bei Berührung, Strei- cheln etc. sexuelle Erregung hervorrufen; individuell unterschiedlich Du bist dran! Laut österreichischem Strafge- setzbuch gibt es zum Schutz von Jugendlichen genaue Al- tersbestimmungen, ab wann Geschlechtsverkehr erlaubt ist und wie groß dabei der Alters- unterschied zum Partner/zu der Partnerin sein darf. Informiere dich im Internet über das so ge- nannte Schutzalter in Österreich und diskutiert anschließend im Klassenverband. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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