Begegnungen mit der Natur 3, Schulbuch
95 Milchaustauscher ist ein Ersatz für Muttermilch Die Kälber werden in den ersten acht bis zwölf Lebenswochen mit Voll- milch oder auch Milchaustauscher gefüttert. Ab der dritten Lebenswo- che wird mit der Fütterung von Normalfutter begonnen. Der Großteil der aus der Milchkuhhaltung stammenden weiblichen Kälber wird zu Milchkühen großgezogen. Der geringere Teil der weib- lichen Rinder wird wie die männlichen Kälber zur Rindfleischproduk- tion gemästet. Bei der Mutterkuhhaltung werden die Kälber gesäugt In der reinen Rindfleischproduktion wird die Mutterkuhhaltung im- mer beliebter. Etwa ein Drittel der in Österreich gehaltenen Kühe sind Mutterkühe. In dieser Haltungsform dürfen die Kälber bei der Mutter bleiben. Sie werden etwa neun Monate lang gesäugt. Zusätzlich bekom- men die jungen Rinder im Sommer Grünfutter, im Winter Heu und Silage. Anbindehaltung ist nicht artgerecht Leider werden die meisten Rinder in Österreich nicht artgerecht gehal- ten. Sie sind in einem Stall mit einer Kette oder mit dem Kopf zwischen zwei Metallstäben so fixiert, dass lediglich ein Niederlegen und Aufste- hen möglich ist. Laut Tierschutzgesetz § 16 ist eine dauernde Anbindehaltung verbo- ten: (3) Die dauernde Anbindehaltung ist verboten. (4) Rindern sind geeignete Bewegungsmöglichkeiten oder geeigneter Auslauf oder Weidegang an mindestens 90 Tagen im Jahr zu gewähren, soweit dem nicht zwingende rechtliche oder technische Gründe entgegenstehen. Der Bundes- minister für Gesundheit hat im Einvernehmen mit dem Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft durch Verordnung festzulegen, welche Gegebenheiten als zwingende rechtliche oder technische Gründe anzusehen sind. Milchaustauscher ist ein Muttermilchersatz für Kälber. Das Pulver, das mit Wasser angerührt wird, enthält Milchpulver, pflanzliche Bestand- teile, Mineralstoffe und Vitamine. Normalfutter besteht aus frischem Gras, Mais und an- derem Getreide, Heu, Stroh und Silage. Zusätzlich wird Kraftfutter verabreicht, meistens besonders stärkehaltige Pellets, die hauptsächlich aus Getreide, Raps sowie Saubohnengewächsen oder Soja hergestellt werden. Außerdem wird das Futter mit Mineralstoffen und Vitaminen angereichert. Die genaue Nahrungszusammensetzung hängt von der Nutzung der Tiere ab. artgerecht Eine artgerechte Tierhaltung berücksich- tigt weitgehend die natürlichen Bedürf- nisse von Tieren. Kalb in Mutterkuhhaltung 20 Rinder in Anbindehaltung 21 Du bist dran! Lies den gespiegelten Text genau durch und erkläre danach in dei- nem Biologieheft, warum die An- bindehaltung keine artgerechte Haltungsform für Rinder ist. Rinderzucht in Österreich Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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