Begegnungen mit der Natur 3, Schulbuch
92 Landwirtschaft in Österreich Maisanbau und Schweinezucht sind oft gekoppelt Schweine sind Allesfresser. Während die Tiere früher auf den Bauern- höfen mit Rüben, Mais, Kartoffeln sowie Küchen- und Speiseresten gefüttert wurden, erhalten die Tiere heute in den Schweinemastbetrie- ben spezielle Futtermittelgemische, die an Alter und Gewicht der Tiere angepasst werden. Die Futtermittelgemische bestehen zum größten Teil aus Energie lieferndem Mais und anderem Getreide, wie beispielsweise Gerste. Weiters sind Eiweißfuttermittel wie Sojaschrot, Ackerbohnen oder -erbsen sowie Mineralstoffe und Vitamine enthalten. Schweine brauchen viel Platz und Auslauf Schweine sind Herdentiere, die viel Platz und Auslauf brauchen. Sie lieben es, mithilfe ihres Rüssels den Erdboden zu durchwühlen. Zudem brauchen sie eine Suhle und einen Scheuerpfahl, etwa einen Baum- stamm, an dem sie nach dem Suhlen den eingetrockneten Schlamm und Hautparasiten abscheuern können. Eine natürliche Haltungsform der Schweine ist der Tieflauf- oder Tief- streustall. Den Tieren steht hier ausreichend Platz zur Verfügung. Sie können sich frei bewegen und auch ins Freie laufen. Eingestreutes Stroh dient nicht nur als weiche, warme Unterlage, sondern auch zum Spielen, Kauen und Wühlen. Mastschweine werden häufig auf Spaltenböden gehalten Leider wird in den Ländern der EU nur knapp ein Prozent der Schwei- ne so gehalten, dass ihre natürlichen Bedürfnisse befriedigt werden. Die meisten Mastschweine leben dicht gedrängt ohne Auslaufmöglich- keit in Ställen mit Holz- oder Betonspaltenböden. Durch die Spalten gelangen Kot und Harn der Tiere direkt in die darunter befindliche Güllegrube. Für den Schweinehalter stellen die Spaltenböden einen ge- ringeren Arbeitsaufwand dar. Für die Tiere bedeuten sie allerdings eine Qual. Schweine würden sich zum Harnen und Koten einen eigenen Platz suchen, der nie dort ist, wo sich Schlaf- und Fressplatz befinden. Im Spaltenbodenstall haben sie keine andere Möglichkeit. Zudem sind sie ständig den Ausdünstungen der Ausscheidungen ausgesetzt. Wels Graz Linz Steyr Krems Lienz Liezen Zwettl Leoben Landeck Tamsweg Villach Bludenz Bregenz Oberwart Dornbirn Salzburg Wolfsberg Amstetten Feldkirch Innsbruck St. Pölten Klagenfurt Eisenstadt Zell am See Braunau am Inn Wien Kapfenberg Wr. Neustadt Q: STATISTIK AUSTRIA, Veterinärinformationssystem 2009. Erstellt am: 23.09.2010. 0 30 60km Bestand von Schweinen 2009 nach Gemeinden Grenzen der Bundesländer Grenzen der Politischen Bezirke Grenzen der Gemeinden Wald, Almen und Ödland Anzahl der Schweine pro Gemeinde 500 - 2.500 2.501 - 10.000 10.001 - 25.000 25.001 - 36.297 * Mittelwert der Gemeinden: 68 Durchschnittliche Zahl der Schweine pro Halter Gemeinden mit weniger als 500 Schweinen bis 68* 69 - 5846 BN3_092_Schweinebestand.pdf 13.10.2011 09:30:35 Schweinezuchtgebiete in Österreich 7 Haltung auf Stroh in einem Tieflauf- 8 stall Schweine suhlen sich gerne. 9 Intensivhaltung von Schweinen 10 Schweinemastbetriebe sind landwirtschaftliche Betriebe, in denen Schweine zum Zweck der Fleisch- erzeugung aufgezogen und gefüttert werden. Mais Da Mais das wichtigste Futtermittel in der Schweinemast darstellt, befindet sich die Hauptproduktion der Schweinezucht in Maisanbaugebieten Oberösterreichs, Niederösterreichs und der Steiermark. Suhle schlammige Vertiefung im Boden, in der sich die Schweine gerne zum Abkühlen und zum Schutz vor Insekten und Parasi- ten wälzen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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