Begegnungen mit der Natur 3, Schulbuch

72 Landwirtschaft in Österreich Die Lebensgemeinschaft des Ackers braucht die Randbiotope Betrachten wir ein Nahrungsnetz im Lebensraum Acker (Abb. 92), können wir erkennen, dass es kaum eine Nahrungskette gibt, deren Glieder ausschließlich Ackerbewohner sind. Feldraine und Hecken sind vielfältig mit der Lebensgemeinschaft des Ackers verbunden. Die Randbiotope sind nicht nur Rückzugsgebiet für Pflanzen, die der Landwirt/die Landwirtin auf seinem/ihrem Acker nicht duldet, sondern auch Rückzugsgebiet für Tiere. Der Acker und seine Randgebiete beherbergen viele Tierarten Der Mäusebussard findet in der Hecke seinen Stützpunkt für die Jagd, dem Fuchs bietet sie Deckung. Rebhühner sind Hühnervögel, die ihre Nester in Ackerrandbiotopen in Bodenmulden bauen. Rebhühner ernähren sich bevorzugt von Ackerwildkrautsamen. Reb- huhnkücken fressen fast ausschließlich Insekten und deren Larven, darunter auch Schädlinge . Die kleinen Rebhühner leisten damit einen Beitrag zur biologischen Schädlingsbekämpfung. Unter biologischer Schädlingsbekämpfung versteht man den Einsatz von natürlichen Feinden zur Bekämpfung von Schädlingen. Die Feldspitzmaus lebt tagsüber im Schutz von Gebüschen und He- cken. Nachts zieht der nützliche Insektenfresser zur Beutejagd auf die Ackerflächen. Zu seinemNahrungsspektrum gehören ua. Insekten und deren Larven, Spinnen, Weberknechte, Tausendfüßer und Schnecken. Feldmäuse leben gesellig in weitverzweigten Gangsystemen im Acker- boden. Sie fressen bevorzugt Getreidekörner. Ein Feldmausweibchen kann pro Jahr vier bis sechs Würfe mit fünf bis zehn Jungen haben. Normalerweise sorgen Füchse, Greifvögel, Wie- sel und Katzen dafür, dass die kleinen Nagetiere nicht zu häufig wer- den. Trotzdem kann es in Jahren mit günstigen Lebensbedingungen zur Massenvermehrung kommen (nicht zu strenger Winter, trockenes Frühjahr, warmer Sommer mit ausreichendem Nahrungsangebot). Es lässt sich beobachten, dass dies hauptsächlich auf sehr großen Feldflä- chen ohne ausgeprägte Randbiotope auftritt. In Tieflandgebieten Ostösterreichs lebt der Feldhamster, auch ein Na- getier. Er ist ein Einzelgänger. In seinen Backentaschen sammelt er Getreidekörner, die er in den Vorratskammern seines unterirdischen Gangsystems lagert. Sie dienen als Nahrung für den Winter. Feld- hamster halten einenWinterschlaf, den sie manchmal zum Fressen un- terbrechen. Der Maulwurf ist ein eifriger Insektenvertilger. Sein Nahrungsbedarf entspricht pro Tag etwa dem eigenen Körpergewicht. Beutetiere, die nicht sofort gefressen werden, lähmt der Insektenfresser durch einen Biss und bringt sie in eine Vorratskammer in seinem unterirdischen Gangsystem. Maulwürfe sind auch im Winter aktiv. Sie ernähren sich in dieser Zeit von den Vorräten, die sie im Herbst angelegt haben. Schädlinge Verschiedenste Tiere fressen die Feld- früchte auf dem Acker oder in den Vor- ratskammern. Pilzkrankheiten vernichten ganze Pflanzenbestände undWildkräuter machen den Kulturpflanzen Konkurrenz. Für den Menschen sind diese Lebewesen Nahrungskonkurrenten, weshalb er sie als Schädlinge bezeichnet. Rebhuhn 83 Feldspitzmaus 84 Feldmaus 85 Feldhamster 86 Maulwurf 87 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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