Begegnungen mit der Natur 3, Schulbuch
43 Ein gesunder Boden ist Voraussetzung für gutes Wasser Eine wichtige Funktion des Bodens ist seine Fähigkeit, Wasser aufneh- men zu können. Regnet es, dringt das Regenwasser in den Boden ein. Ein Teil davon bleibt im Boden haften. Das Haftwasser bildet den Was- servorrat für die Pflanzen. Überschüssiges Wasser durchdringt den Boden (Sickerwasser), bis es auf wasserundurchlässige Gesteinsschichten trifft und sich dort als Grundwasser sammelt. Das Regenwasser nimmt beim Herunterprasseln auf die Erde mehr oder weniger schädliche Stoffe, Ruß und Staub aus der Luft auf. Auf seinem Weg durch den Boden werden die Verunreinigungen von den verschiedenen Bodenschichten zurückgehalten und von Bakterien ab- gebaut. In verschiedenen Gesteinsschichten wird das durchsickernde Wasser zudem mit Mineralstoffen angereichert. Das durch den Boden gefilterte Grundwasser ist unser Trinkwasser . Es wird entweder über Brunnen heraufgepumpt oder aus Quellen ge- wonnen. Wilde Mülldeponien gefährden unser Trinkwasser Müll muss fachgerecht entsorgt werden. Mülldeponien sind nach un- ten abgedichtet. So wird verhindert, dass Schadstoffe, die teilweise auch beim Verrotten des Mülls anfallen, in das Grundwasser gespült werden. Illegal abgelagerter Müll in der freien Landschaft, so genannte wilde Mülldeponien, sind nicht nur kein schöner Anblick, sondern gefähr- den auch unser Trinkwasser. Bodenverdichtung hat negative Folgen Durch den Einsatz schwerer Landmaschinen wird das Erdreich zusam- mengedrückt. Ein verdichteter Boden hat eine verringerte Wasserspei- cherfähigkeit, was bei starken Regenfällen zu Überflutungen durch das abfließende Regenwasser führen kann. Gleichzeitig kommt es zur Ab- schwemmung des Erdreichs (Erosion). Kann der Boden nicht mehr so viel Wasser aufnehmen, sammelt sich weniger Grundwasser und damit weniger Trinkwasser. Die Bodenverdichtung erschwert auch die Durchwurzelung und die Durchlüftung des Bodens. In der Folge nehmen die Zahl der Bodenle- bewesen und damit auch der Humusgehalt ab. Verdichtete Böden sind schwerer zu bearbeiten, was letztlich einen höheren Treibstoffverbrauch bei den landwirtschaftlichen Fahrzeu- gen und damit eine zusätzliche Umweltbelastung verursacht. Um allzu schlimme Bodenverdichtung zu vermeiden, werden Felder möglichst nicht bei feuchtem Boden befahren. Des Weiteren werden kombinierte Arbeitsgeräte verwendet, damit die Felder so selten wie möglich befah- ren werden müssen. Auch Ballonreifen oder Doppelbereifung werden eingesetzt, um den Verdichtungsdruck zu minimieren. Trinkwasser Der intensive Einsatz von Pflanzenschutz- mitteln wie Unkrautvernichtungs- und Schädlingsbekämpfungsmitteln (siehe Seite 71 und 74) sowie von Mineraldün- ger verunreinigt das Grundwasser und gefährdet somit unsere Trinkwasserver- sorgung. Mülldeponien sind Zwischen- oder Endlager für Müll. illegal unerlaubt, ungesetzlich Vom Grundwasser zum Trinkwasser 59 Wilde Deponie 60 Bodenverdichtung 61 Verdichteter Boden 62 Bedeutung und Gefährdung des Bodens Brunnen Quelle wasserundurchlässige Bodenschicht Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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