Begegnungen mit der Natur 3, Schulbuch
41 Düngen liefert dem Boden Mineralstoffe Jeder Boden weist eine typische Vegetation und damit auch eine typi- sche Tierwelt auf. In allen Naturlandschaften findet ein ständiger Kreislauf statt. Abge- storbenes organisches Material wird von Bodenlebewesen abgebaut. Die dabei entstehenden Mineralstoffe werden von den Pflanzen wieder aufgenommen (siehe Abb. 2, Seite 27). Auf einem Acker unterbricht der Mensch diesen Kreislauf, indem er die Feldfrüchte erntet. Damit fällt nicht mehr genug organisches Mate- rial zum Zersetzen an. In der Folge gelangen zu wenige Mineralstoffe in den Boden. Um ihn dennoch weiter ertragreich zu erhalten, muss ge- düngt werden. Man versteht darunter das Einbringen von organischer Substanz oder von Mineralstoffen in den Boden durch den Menschen. Naturdünger wird erst im Boden mineralisiert Stallmist , Jauche und Gülle sind Naturdünger. Sie werden auch als or- ganische Dünger bezeichnet. Naturdünger sind reich an organischen Stoffen, die erst im Boden mi- neralisiert werden. Das heißt, sie werden von den Destruenten zu Mi- neralstoffen abgebaut. Wurzelknöllchenbakterien versorgen den Bodenmit Stickstoff Unter Gründüngung versteht man den Zwischenanbau und das Ein- pflügen von Pflanzen wie beispielsweise Klee und Erbsen. Diese Pflan- zen sorgen mithilfe symbiontischer Wurzelknöllchenbakterien für eine natürliche Stickstoffanreicherung im Boden. Mineraldünger liefern dem Boden direkt Mineralstoffe Im Jahre 1840 hat der deutsche Chemiker Justus von Liebig (1803– 1873) erkannt, dass das Pflanzenwachstum von dem Mineralstoff be- grenzt wird, der in der geringsten Menge vorhanden ist (Gesetz des Minimums). Das Fehlen eines Stoffes im Boden kann nicht dadurch ausgeglichen werden, dass man einen anderen Stoff im Übermaß an- bietet. Seit den Forschungen von Justus von Liebig haben Mineraldünger eine zunehmende Bedeutung erhalten. Sie enthalten einen oder mehrere Mineralstoffe, die dem Boden direkt geliefert werden. Meistens handelt es sich dabei um Phosphor, Stickstoff oder Kalium. Stallmist Stallmist ist die mit dem Kot und etwas Harn der Stalltiere vermengte Einstreu (Stroh). Der Stallmist wird am Misthaufen gelagert, wo ein Abbau der organischen Substanz durch Mikroorganismen ein- setzt. Bei Bedarf wird der Mist auf die Felder gebracht. Jauche ist der Harn der Stalltiere, der über einen Kanal aus dem Stall in die Jauchengrube geleitet wird. Gülle bezeichnet das Gemisch aus Kot und Harn der Stalltiere. Es wird in einen Sam- melkanal abgegeben und mit Wasser in die Güllegrube geschwemmt (Schwemm- entmistung). In Laufställen mit Spalten- böden aus Holz oder Beton gelangen Kot und Harn direkt in die darunter befindli- che Güllegrube. Mineraldünger werden künstlich hergestellt; da Mi- neraldünger bereits die Mineralstoffe enthalten, liefern sie – im Gegensatz zum Naturdünger – keine Nahrung für Destru- enten. Ausbringen von Stallmist 51 Ausbringen von Gülle 52 Rot-Klee 53 Erbsen 54 Gesetz des Minimums 55 Bedeutung und Gefährdung des Bodens Ca P N K Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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