Begegnungen mit der Natur 3, Schulbuch
36 Der Boden Regenwürmer atmen über die Haut Bei Trockenheit und Sonnenschein bleiben die Regenwürmer in ihren Erdröhren. Dort bekommt ihre Körperoberfläche genug Feuchtigkeit, um den Körper mit ausreichend Sauerstoff aus der Luft versorgen zu können. Regenwürmer atmen über die Haut. Der Regenwurm hat ein geschlossenes Blutkreislaufsystem Parallel zum Darm durchziehen zwei Blutgefäße den Körper, das Rü- cken- und das Bauchgefäß. Sie sind in jedem Segment durch Ringgefä- ße miteinander verbunden. Die ersten fünf Ringgefäße haben Herzfunktion. Sie ziehen sich regel- mäßig zusammen und pumpen dabei das rote Blut im Rückengefäß nach vorne und im Bauchgefäß nach hinten (siehe Abb. 29, Seite 35). In jedem Segment liegt ein Paar Ausscheidungsorgane Pro Segment ist ein Paar Ausscheidungsorgane vorhanden (siehe Abb. 29, Seite 35). Diese nehmen flüssige Ausscheidungsstoffe aus dem Körper auf und leiten sie nach außen. Der Regenwurm hat ein Strickleiternervensystem Das Strickleiternervensystem oder Bauchmark hast du bereits im Vor- jahr bei den Insekten kennen gelernt. Auch der Regenwurm hat ein solches Nervensystem (siehe Abb. 29, Seite 35). Regenwürmer sind sehr lichtempfindlich, obwohl sie keine Augen be- sitzen. Sie haben jedoch über den ganzen Körper verteilt Sinneszellen in der Haut, die eine Hell-Dunkel-Wahrnehmung ermöglichen. Haut, Ring- und Längsmuskeln bilden einen Hautmuskel- schlauch Beobachtest du einen kriechenden Regenwurm, fällt dir vielleicht auf, dass seine Bewegungen wellenförmig über den ganzen Körper verlau- fen. Dies bewirken Ring- und Längsmuskeln, die mit der Haut zum so genannten Hautmuskelschlauch verwachsen sind. Beim Zusammenziehen der Längsmuskulatur wird der Wurm kürzer und dicker. Dort, wo sich die Ringmuskeln zusammenziehen, wird er lang und dünn. Abwechselndes Zusammenziehen und Erschlaffen ein- zelner Körperabschnitte bewirken die typische Bewegung des Tieres (siehe Abb. 30). Aus jedem Körpersegment ragen vier Paar Borsten heraus. Sie werden beim Zusammenziehen der Längsmuskeln in den Boden gedrückt und verhindern so ein Zurückrutschen des Wurmes. Beim Durchdringen des Bodens schiebt der Regenwurm zuerst das zugespitzte, etwas muskulöser ausgestattete Vorderende zwischen die Erdteilchen. Danach verdickt er sich, wodurch das Erdreich zur Seite gedrückt wird. Der restliche Wurmkörper wird nun in die erweiterte Röhre nachgezogen (siehe Abb. 31). Du bist dran! Bei Regen verlassen die Regen- würmer ihre Erdröhren und kom- men an die Erdoberfläche. Warum tun sie das? A Weil sie Regen lieben. B Weil sie in der Erde nicht schwimmen können. C Weil sie reinliche Tiere sind, die sich im Regen waschen. D Weil die Tiere ersticken wür- den, da der im Regenwasser gelöste Sauerstoff für die Hautatmung nicht ausreicht. Fortbewegung des Regenwurms 30 (Schema) Vordringen in den Boden (Schema) 31 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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