Begegnungen mit der Natur 3, Schulbuch
21 Die Geologie Österreichs Die Entstehung der Alpen setzte vor 100 Millionen Jahren ein Vor rund 100 Millionen Jahren änderte die Afrikanische Platte aber- mals ihre Richtung und driftete allmählich wieder auf die eurasische Platte zu. Damit wurde das Zeitalter der Alpenentstehung eingeleitet, der zweiten Gebirgsbildung, die Österreichs Landschaft geformt hat. Die Alpen nehmen etwa zwei Drittel der Fläche Österreichs ein. Kalk und Dolomit sind Hauptgesteine der Kalkalpen Die eurasische Platte tauchte unter die afrikanische Platte ab. Dabei wurden die abgelagerten Sedimente zusammengeschoben, aufgefaltet und als Decken überschoben (siehe Seite 14). Durch den Druck kam es zur Verfestigung der Sedimente. Es bildeten sich Kalkstein und Dolo- mit , die Hauptgesteine der Nördlichen und Südlichen Kalkalpen . Da Kalk in Regenwasser löslich ist, sind diese Gebirge reich an Höhlen. Eine der bekanntesten ist die Dachstein-Rieseneishöhle. In den Kalkalpen gibt es auch bedeutende Salz- und Gipslagerstätten (Haselgebirge, siehe Seite 18). Umwandlungsgesteine sind für die Zentralalpen typisch Auch die unter den Decken liegenden Gesteinsschichten gelangten un- ter höheren Druck, was zur Entstehung von Umwandlungsgesteinen wie beispielsweise Gneis führte. Sie bilden heute die Hauptmasse der Zentralalpen . Daneben kommen aber auch Erstarrungsgesteine, zum Beispiel Granit, und stellenweise Kalk (Sedimentgestein) vor. Die Gesteine der Grauwackenzone verwittern leicht Zwischen den Nördlichen Kalkalpen und den Zentralalpen liegt die Grauwacken- oder Schieferzone . Sie ist aus leicht verwitterbarem Ge- stein, zB aus Sandstein, Kalk, Dolomit und Quarzit , aufgebaut. Deshalb weisen die Berge eher rundliche Formen auf. Da sie waldarm und größtenteils vonWiesen und Almen bedeckt sind, werden sie auch als „Grasberge“ bezeichnet. Die Grauwackenzone ist reich an Bodenschätzen. So wird beispielswei- se am Steirischen Erzberg Eisenerz abgebaut. Dachstein; Nördliche Kalkalpen 45 Karawanken; Südliche Kalkalpen 46 Dolomit mit Magnesium angereichertes Kalkge- stein Nördliche und Südliche Kalkalpen Die Nördlichen Kalkalpen ziehen von den Allgäuer Alpen (V, T) über das Salzkam- mergut (OÖ, St) bis zumWiener Becken (W, NÖ). Die Südlichen Kalkalpen umfas- sen die Karnischen Alpen (K, T), die Gail taler Alpen (K, T) und die Karawanken (K). Regenwasser Regenwasser nimmt aus der Atmosphäre Kohlenstoffdioxid auf, das mit Wasser Kohlensäure bildet. Kalk löst sich in säu- rehältigemWasser. Salz- und Gipslagerstätten Lagerstätten sind Gebiete, in denen Roh- stoffe wie beispielsweise Salz, Gips ua. in so großer Menge vorkommen, dass sich ein Abbau wirtschaftlich lohnt. Zentralalpen Ötztaler Alpen (T), Silvrettagruppe (T, V), Stubaier Alpen (T), Zillertaler Alpen (T), Hohe Tauern (S, K, T), Gurktaler Alpen (K), Steirisches Randgebirge (St), Leithagebir- ge (NÖ, B) und Hainburger Berge (NÖ) Grauwacken- oder Schieferzone Hauptgebirge sind imWesten die Kitz- bühler Alpen (T) und die Pinzgauer Gras- berge (S) und im Osten die Eisenerzer Al- pen; der Begriff„Grauwacke“ bezeichnet einen dunkelgrau bis braungrau gefärb- ten Sandstein. Quarzit entsteht durch Umwandlung aus Quarz- sandstein. Eisenerz Ein Erz ist ein metallhältiges Gestein, des- sen Metallanteil so hoch ist, dass sich ein Abbau wirtschaftlich lohnt. Steirischer Erzberg 47 Blick auf das Kitzbüheler Horn 48 Zillertaler Alpen 49 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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