Begegnungen mit der Natur 3, Schulbuch

125 Aus dem Homo erectus ging der Homo sapiens hervor Aus Homo erectus entwickelten sich die ersten Homo sapiens -Formen und der Homo heidelbergensis . Der „Heidelberger Mensch“, der in Europa und Teilen Afrikas lebte, war ein erfolgreicher Jäger, der sich vor allem von Großwild ernährte. Bei der Jagd, die in Gruppen stattfand, benutzte er über zwei Meter lange Speere. Das Gehirnvolumen des Homo heidelbergensis war mit 1 350 cm 3 etwas größer als das des Homo erectus . Aus dem Homo heidelbergensis ging vermutlich Homo neanderthalen- sis hervor. Verglichen mit Homo sapiens hatte er ein wesentlich robus- teres Skelett und einen muskulöseren Körperbau. Er war damit dem Homo sapiens an Körperkraft und Ausdauer überlegen. Mit 1 500 bis 1 750 cm 3 hatte er auch ein größeres Gehirnvolumen als der heutige Mensch (rund 1 450 cm 3 Gehirnvolumen). Warum der „Neandertaler“ vor etwa 27 000 Jahren ausgestorben ist, ist unbekannt. Noch Anfang des 20. Jahrhunderts galt der „Neandertaler“ als primi- tiver, brutaler Urmensch. Erst ein Fund in einer Höhle im Norden des Iraks („ Mann aus dem Irak “) veränderte dieses Bild. Fossile menschliche Skelette, die etwa 150 000 Jahre oder jünger sind, weisen keine wesentlichen Unterschiede mehr zum Skelett des heuti- gen Menschen auf. Homo sapiens dürfte demnach vor 150 000 Jahren erstmals in Afrika aufgetreten sein. Homo heidelbergensis 1907 wurde in der Nähe von Heidelberg (Deutschland) ein etwa 500 000 Jahre altes menschliches Unterkiefer gefunden. Dem Fundort verdankt Homo heidelber- gensis seinen Namen. Der„Heidelberger Mensch“, der in Europa und Teilen Afrikas verbreitet war, lebte bis vor 200 000 Jahren. Homo neanderthalensis 1856 wurden im Neandertal bei Düssel- dorf (Deutschland) erstmals Skelettreste eines Neandertalers gefunden. Der„Neandertaler“, der in Europa und im Nahen Osten verbreitet war, lebte bis vor 27 000 Jahren. „Mann aus dem Irak“ In Shanidar im Irak fand man in einem alten Grab die Gebeine eines männlichen Neandertalers. Die Erde rund um das Ske- lett war reich an Pollen, die von einhei- mischen Pflanzen stammten. Sie lassen auf Blüten als Grabbeigabe schließen. Offensichtlich waren die Neandertaler die ersten, die ihre Toten bestatteten. Schädel eines 53 Homo heidelbergensis Schädel eines 54 Homo neandertha- lensis Schädel eines 55 Homo sapiens Rekonstruktion eines 56 Homo heidel- bergensis Rekonstruktion eines 57 Homo nean- derthalensis Homo sapiens 58 Die Stammesgeschichte des Menschen Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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