Latein-Lektüre aktiv, Aus Mythos und Geschichte

96 (WB) Steine, Quellen und Legenden • Privilegium minus Es folgen die Zeugenliste und die Signumszeile: Signum domini Friderici Romanorum imperatoris invictissimi. Rekognitionszeile: Ego Reinaldus 1 cancellarius vice Arnoldi Maguntini 2 archiepiscopi et archicancellarii recognovi 3 . Datierungszeile: Dat<um> Ratispone 4 15 5 kal. octobr., indictione 6 4, anno dominice incarnationis 1156, regnante domino Friderico Romanorum imperatore Augusto; [ A PPRECATIO ] in Christo feliciter amen; anno regni eius quinto, imperii 7 secundo. 1 Reinaldus , -i m .: Reinald von Dassel 2 Arnoldus Maguntinus : Arnold von Mainz 3 recognosco 3 hier : prüfen 4 Ratispona , -ae f .: Regensburg 5 = ante diem 15 Kal. Octobres = 17. September 6 indictio , indictionis f .: Indiktion, ein fünfzehn Jahre dauernder Steuer- zyklus; indictione IV : im vierten Jahr des laufenden Zyklus 7 imperium , -i n .: Kaisertum ( Friedrich wurde 1152 zum König gewählt , aber erst später zum Kaiser gekrönt , daher wird hier zwischen regnum und imperi- um unterschieden .) 5 Heinrich II . von Babenberg , genannt „ Jasomirgott “, war ein Sohn Markgraf Leopolds III . des Heiligen . Durch seine Mutter Agnes , die Witwe Friedrichs von Staufen , war er Halbbruder König Konrads III . Zusammen mit ihm nahm er am 2 . Kreuzzug teil , auf dem er die byzantinische Prinzessin Theodora Komnena heiratete , die auch im Text der Urkunde genannt ist . Herzog Heinrich verlegte die Residenz von Klosterneuburg nach Wien , wo er das Schottenkloster gründete , in das er iroschottische Mönche aus Regensburg berief . Dort ist er auch zusammen mit seiner Gattin begraben . Heinrichs Bruder Otto , seit 1138 Bischof von Freising ( Bayern ), gehörte zum näheren Umkreis des Kaisers – er ist als Zeuge bei der Ausstellung des Privilegium minus ange- führt und verfasste eine Geschichte Kaiser Friedrich I . Barbarossa („ Gesta Friderici “). Herzog Heinrich II. „Jasomirgott“ zieht ins Heilige Land (mittelalterl. Tafelmalerei) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=