Latein-Lektüre aktiv, Aus Mythos und Geschichte

Privilegium minus • Steine, Quellen und Legenden 95 VOCABULARIUM commuto 1 verwandeln ducatus , ducatus m . Herzogtum sive oder beneficium , -i n . auch : Lehen statuo 3 , statui, festsetzen statutum consensus , Zustimmung consensus m . vel oder exerceo 2 (aus-)üben debeo 2 auch : schulden evoco 1 aufrufen, vor- laden expeditio , Kriegszug expeditionis f . forte ( Adv .) zufällig vicinus , -a, -um benachbart ceterum ( Adv .) übrigens omnis , -e im Sg .: jeder ratus , -a, -um gültig Mittellatein Im Mittelalter vollzog sich einerseits die Wandlung des gesprochenen , volkstümlichen Latein , der lingua rustica , zu den romanischen Sprachen . Auf einer anderen sprachlichen Ebene – in der Kirche , in Wissenschaft und Diplomatie – wurde zwar die Kenntnis des klassischen Latein bewahrt , doch war auch hier die Sprache Änderungen unterworfen , nicht zuletzt durch den Einfluss der Landessprachen : • Man pflegte nun immer mehr so zu schreiben , wie man sprach ( - ae > e : sanct e et indi- vidu e trinitatis ; celitus statt caelitus ; - ti - > - ci - : expedicio, iusticia , servicium – vgl . Seite 92 und 94 ; k arus statt c arus ). • Es traten auch Buchstaben auf , die im antiken Latein unbekannt waren : Ba w aria . • Antike Funktionsbezeichnungen wurden mit neuen Inhalten gefüllt , z. B. .: imperator – Kaiser , dux – Herzog , comes – Graf , beneficium – Lehen , curia – Reichstag . • Neubildungen erfolgten nach Bedarf analog zu antiken Wörtern , z. B. : ducatus – Herzogtum , marchio – Markgraf . • Hinsichtlich Steigerungen und formalen Verstärkungen gab es nach oben hin fast keine Grenze : nobilis steigerte man z. B. einerseits durch die Vorsilbe prae - , andererseits durch eine „ normale “ Superlativbildung : praenobilissimus (vgl . Seite 94) . Am Hof der Babenberger zu Wien (Buchillustration, 19. Jhdt.) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=