Lösungswege Mathematik Oberstufe 8, Schulbuch

67 Weitere Anwendungen der Integralrechnung > Weg – Geschwindigkeit – Beschleunigung Von einer beliebigen Zeit-Beschleunigungsfunktion auf die Geschwindigkeit und den Weg schließen Eine Zeit-Beschleunigungsfunktion a kann auch negative Werte a​ ​(t) ​in einem Zeitintervall annehmen, was dem Abbremsen eines Körpers entspricht. Ein Körper mit der Anfangsgeschwindigkeit v​(0) ​= 0 m/s wird gemäß der Funktion a mit a​(t)​ = − 15 ​t ​2 ​+ 30 t​(a​(t)​in ​m/s​2​, t in Sekunden) im Intervall ​[0; 3]​beschleunigt. a) Skizziere und interpretiere den Verlauf des Graphen der Funktion a. b) Berechne ​: 0 ​ 2 ​a​(t)​dt​und deute den erhaltenen Wert im Kontext. c) Berechne ​: 2 ​ 3 ​a​(t)​dt​und deute den erhaltenen Wert im Kontext. d) Berechne ​: 0 ​ 3 ​a​(t)​dt​und deute den erhaltenen Wert im Kontext. e) Bestimme die Länge des Weges im Zeitintervall ​[1; 2].​ a) Die Abbildung zeigt den Verlauf des Graphen von a. Im Intervall ​ (0; 2) ​verläuft der Graph von a oberhalb der Zeitachse, d.h. der Körper beschleunigt. Für t​ > 2​Sekunden sind die Werte a​ ​(t)​ negativ, d.h. der Körper wird abgebremst. b) Berechnung des Integrals: ​: 0 ​ 2 ​a​(t)​dt = − 5 ​t ​3​+ 15 ​t​2​| ​ 0 ​ 2 ​= 20 m/s​ Nach zwei Sekunden hat der Körper von 0 m/s auf seine maximale Geschwindigkeit von 20 m/s beschleunigt und wird danach wieder abgebremst. c) Berechnung des Integrals: ​: 2 ​ 3 ​a​(t)​dt = − 5 ​t ​3​+ 15 ​t​2​| ​ 2 ​ 3​ = − 20 m/s​ Im Zeitintervall ​[2; 3] ​nimmt die Geschwindigkeit um 20 m/s ab. d) Für den Wert des Integrals im Intervall ​[0; 3]​ gilt: ​: 0 ​ 3 ​a​(t)​dt = − 5 ​t ​3​+ 15 ​t​2​| ​ 0 ​ 3 ​= 0 m/s​ Nach drei Sekunden ist die Geschwindigkeit des Körpers null, d.h. er ist wieder zum Stillstand gekommen. e) Es gilt: ​v​(t) ​= ∫ a​(t)​dt = − 5 ​t ​3​+ 15 ​t​2​ (​v​(0) ​= 0 m/s)​. Das bestimmte Integral ​: 1 ​ 2 ​v​(t)​dt = − ​5 ​t ​ 4​ _ 4 ​+ 5 ​t​ 3​| ​ 1 ​ 2 ​= 16,25 m​gibt den zurückgelegten Weg im Intervall ​[1; 2]​ an. Es können folgende Schlussfolgerungen gezogen werden: – Das Berechnen des Integrals einer Zeit-Beschleunigungsfunktion a über eine Nullstelle hinweg kann sinnvoll interpretiert werden und ist daher zulässig. – Das Bilden des Betrags eines negativen Werts von ​: ​t ​1​ ​ ​t ​2​ ​a​(t)​dt​im Intervall ​[​t ​1; ​​t ​2​]​ist nicht sinnvoll, da dadurch genau das Gegenteil, nämlich eine Zunahme der Geschwindigkeit, beschrieben werden würde. Muster 190‌ t a(t) 1 2 3 10 20 –40 –30 –20 –10 0 a Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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